Roman Flügel: Fatty Folders
„Is there anything Roman Flügel won't (or can't) do?”, fragte neulich der Resident Advisor. Was zunächst wie ein Beliebigkeitsverdacht klingen mag, würdigt in Wahrheit die undogmatische Spielfreude des Frankfurter Produzenten, den man u.a. auch als Mitglied von Alter Ego und Sensorama kennt. Denn der stilistische Tunnelblick ist Roman Flügel ein Gräuel, zu seinen ungeschriebenen Maximen gehört es, andere Einflüsse, andere Stimmen, andere Orte mitklingen zu lassen. Farbenfroh quellen die Ablagen über, aber unübersichtlich wird es deswegen nie. „Fatty Folders“ ist eine doppelte Premiere: Roman Flügels erstes Album als Roman Flügel und sein erstes auf DIAL. Fast alle Stücke sind 2010 und 2011 in Flügels Frankfurter Studio entstanden. „Fatty Folders“ klingt wie die persönliche Essenz aus vielen Jahren gelebter Clubkultur plus dem was davor war: Disco und klassischer Deep House, Boogie und Afro-Jazz kommen vor; wer mag, kann sogar Pathosformeln à la Art of Noise vernehmen. Und mit „Krautus“ hat ein kosmischer Elektroniktra ck den langen Weg von Flügels Festplatte gefunden. Roman Flügel ist und bleibt ein Connaisseur, der gottseidank keine Angst vor extra feinem Populismus hat - uns allen steckt bis heute Alter Egos flammendes „Rocker“ in den Knochen. Auf „Fatty Folders“ zeigt sich Flügel als Meister der subtilen Eskalationsstufen, mal gibt er sich kurz angebunden, dann holt er weit aus und arbeitet sich über Umwege zum obersten Enthusiasmus empor. Roman-Flügel-Tracks sind immer doppelte Botschaften: Minimales und Monumentales, Überschwang und Understatement, Furztrockenes und Butterweiches schmiegen sich dialektisch aneinander und bringen am Ende pure Schönheit hervor. Flügel glaubt an den Club als utopische Station, verweigert sich aber gerade deswegen einem amtlichen Funktionalismus und geordneten Verhältnissen. Irgendetwas läuft da immer wieder unrund, lässt die Stücke straucheln und alle Klischees alt aussehen. Die eigensinnige „Gegen den Strich“-Haltung erinnert stellenweise an Moodyman und Theo Parrish, aber auch an Flügels Gelegenheitskollaborateur Ricardo Villalobos. Ein jähes „Yeah!“, ein exotisch anmutendes Klatschen oder eine analoge Percussion, überhaupt plötzliche Stimmungswechsel und diverse Gimmicks (Rauschen, Düsewind, Geläut) sorgen dafür, dass „Fatty Folders“ weit mehr ist als Easy Listening für die digitale Boheme. Roman Flügel wandelt an den Außengrenzen von House und Techno und passt damit exzellent in den DIAL-Zusammenhang. Und so fehlt es denn auch nicht an der von so manch anderer DIAL-Veröffentlichung bekannten deepen, romantischen Hintergrundwärme, in der es sich so herrlich versinken lässt. „Fatty Folders“ ist ein Album, das man immer wieder und dann noch einmal hören will, weil es wächst und wächst und mit all seiner Ideenvielfalt in ungeahnte Richtungen ausschlägt.
Aram Lintzel
Aram Lintzel ist politischer Berater und freier Autor. Er lebt in Berlin.
『ローマン・フリューゲルという男にできないものはあるのか』(Resident Advisor)
アルター・エゴやセンソラマでも知られるフランクフルトのプロデューサー、 ローマン・フリューゲルが同名義では初のアルバム『ファッティー・フォルダ ーズ(Fatty Folders)』をハンブルグのダイアル・レコードから披露する。 スタイルにこだわりすぎず、教義にはまることなく、様々なものからの影響を 吸収しようとする彼の姿勢はこのアルバムにも強く表れている。色彩豊かなサ ウンドだが、そこに散乱さはない。 ほぼ全曲がフランクフルトのスタジオにて作られた。中でも『クラウトゥス (Krautus)』は彼が最も長い年月をかけて制作した曲だという。ローマン・フリ ューゲルはマニアでありながら、その反面、大衆性〈ポピュラリティー〉とい うものにも恐れを見いださない。80年代にヒットをとばしたバンド、アート・ オブ・ノイズのような哀愁感さえ漂わせる。 フリューゲルの、じわじわと、そして丁寧にリスナーを高揚させていく職人業 はこのアルバムでもふんだんに使われている。 彼の音楽は多義的なものが含まれている。ミニマルでありマキシマル、大胆で あり謙虚、ドライでクールであり柔軟であり、それらが弁証法的に連なって 『美』を構築する。フリューゲルにとってクラブとは楽園のことである。だか らこそ、機能的な考えで踊れる音楽を制作しようとは彼は考えない。そのアン チファンクショナルな姿勢はムーディーマン や セオ・パリッシュ、リカルド・ ヴィラロボスなどにも共通するところがあるであろう。 フリューゲルの素晴らしいピアノの奏者であることはこのアルバムを聞いても 一目瞭然だ。ダイアル・レコード特有のディープでロマンティックな雰囲気が ここでもリスナーを深いところまで連れて行ってくれる。『ファッティー・フ ォルダーズ』は聞いても聞いても聞き足りない、どこか中毒性をもったアルバ ムだ。それはフリューゲルが撒いたアイディアの種のあとから聞けば聞くほど カラフルなアイディアの花が予想しなかった方向に芽吹いて伸びていくからだ。 イッセイ・ミヤケの服の生地を素材としたベルリン在住アーティスト、ヨゼフ ィーン・プライド(Josephine Pride)によるアートワークも素晴らしい。